Es tritt immer wieder der Fall auf, daß die zu erfassende Information als Extrakt aus Instanzen anderer DTDs (z.B. msrsys.dtd bzw. msrnet.dtd bzw. msrsw.dtd asap-diagnose.dtd) oder anderweitig vorhandene Datenbanken zu gewinnen ist, bzw. damit in Zusammenhang steht.
Für diesen Fall wird ein neuer Mechanismus (MSR Query) vorgeschlagen, der die Einbettung bzw. die Darstellung von Zusammenhängen in DTD-unabhängiger Weise ermöglicht. Dieser ist gekennzeichnet durch:
 
Die Parameter der Datenübernahme wie Semantik (Name), mögliche Argumente usw. werden angegeben.
 
Die Ergebnisse der Datenübernahme stehen in einer generischen, präsentationsorientierten Struktur welche die Darstellung der Information als Tabellen, Listen usw. erlaubt. Dies bedeutet, daß bei einer Datenübernahme nicht dir Originalstruktur, sondern eine präsentationsorientierte Darstellung übernommen wird.
 
Durch Verwendung der generischen Struktur ist die Datenübernahme allgemein anwendbar. Die Darstellung der Daten in Tabellen, Listen usw. kann zunächst interaktiv erfolgen, in dem die Struktur (ähnlich wie bei einer Textverarbeitung) manuell angelegt und auch ausgefüllt wird. Um das Ergebnis einer automatisierten Datenübernahme reproduzierbar zu halten, ist es sinnvoll auch ein Hinweis auf die Datenquelle (Dateiname, Dateiversion, etc.) mit einfließen zu lassen.
 
Gesteuert über die angegebene Semantik der Datenübernahme ist es nun möglich, in der manuell angelegten Struktur die Daten zu prüfen, zu korrigieren und auch zu erweitern. Voraussetzung hierfür ist ein spezifisches Verarbeitungsprogramm, welches die manuelle Struktur kennt (z.b. Anordnung der Spalten in einer Tabelle) und darauf arbeitet.
 
Dieses Verarbeitungsprogramm kann auf Basis von generischen SGML-Werkzeugen (z.B. MetaMorphosis, Balise, OmniMark, W3C-DOM) oder auch über die Programmierschnittstelle von SGML-Editoren ausgeführt realisiert werden.
 
Ein solches Verarbeitungsprogramm kann auch eingesetzt werden, um Daten zu überprüfen bzw. zu extrahieren. In frühen Phasen ist es auch möglich, die Ergebnisse manuell vorwegzudefinieren, um sie bei Verfügbarkeit der Datenquelle zu ersetzen bzw. zu überprüfen (vgl. 1.2.2. Details zu den Phasen Systemlastenheft bis Kalibrierung).
 
Dieser Mechanismus kann auch verwendet werden, um dokumentintern Übersichten zu erstellen (1.3.1. Generierung von Übersichten).
 
Wichtig ist, daß die Datenübernahme als Bestandteil der Dokumentenwartung verstanden wird, und nicht als Bestandteil der finalen Formatierung. Das bedeutet, daß nach Ausführung einer Übernahme wieder manuell in das Dokument eingegriffen werden kann. Verbindlich sind damit die Ergebnisse der Übernahme, wie sie im Dokuemnt (<result-p> usw.) enthalten sind.
Das bedeutet auch, daß Dokumente nach Ausführung einer Übernahme ggf. erneut versioniert werden müssen.
 
In DTDs, welche <msr-query> unterstützen, sollte auch <msr-processing> enthalten sein. Dieses dient zur Aufnahme von Verarbeitungsprotokollen usw. Damit wird nachvollziehbar, was in dem Dokument automatisch manipuliert ist.