Im folgenden wird ein beispielhaftes Szenario skizziert (Systemneuentwicklung auch beim Systemlieferant), welches sich in den Phasen Systemlastenheft bis Kalibrierung bewegt. Das Diagnose-Lastenheft wird dabei mehrfach zwischen den beteiligten Stellen ausgetauscht und um Informationen ergänzt. Für andere Szenarien (wie Folgeprojekte) gelten ähnliche Aussagen.
 
Der Fahrzeughersteller erstellt ein Diagnose-Lastenheft , in dem beschrieben ist, welche Informationen über die Diagnose-einrichtungen zu kommunizieren sind. Im Wesentlichen sind das Tabellen, von Services die zunächst nur eine grobe Beschreibung der geforderten Information enthalten. Es sind aber bereits alle Spalten für die vollständige Information angelegt, auch wenn einige davon leer bleiben. Der Fahrzeughersteller trägt die Information ein, die er weiß (z.b. nur die Spalte "Beschreibung").
 
Das Diagnose-Lastenheft geht an den System-Zulieferer. Dort wird die Steuergerätesoftware entwickelt (System-Design). Dabei werden entsprechend der Anforderungen aus dem Diagnose-Lastenheft Variablen, Kenngrößen usw. angelegt. Diese stehen dann auch als <msrsw> Datei zur Verfügung. Diese korrespondiert mit dem Diagnose-Lastenheft z.B. über die vorgesehene Spalte für den <short-name> der Steuergeräte-Variablen bzw. Parameter.
 
Nach dem die Spalte für den <short-name> ausgefüllt ist, können weitere Detailinformationen (z.B. Quantisierung, Maßeinheiten, Wortgrößen) aus z.B. einer MSRSW-Datei automatisch hinzugefügt werden.
Damit entsteht ein Dokument für den Fahrzeughersteller, das die Umsetzung des System-Zulieferers detailliert beschreibt. Dabei wird auch eine Korrespondenztabelle von Anforderung und Vorschlag generiert, welche alle vorgenommenen Änderungen bzw. Ergänzungen enthält. Das Dokument geht zurück zum Fahrzeug-Hersteller.
 
Der Fahrzeug-Hersteller prüft das Ergebnis und kann Änderungswünsche eintragen. Dies geschieht z.B. dadurch, daß er den Eintrag in der Spalte für den <short-name> löscht oder ändert .
 
Das Dokument wird auch an weitere betroffene Stellen (z.B. Testerhersteller) gegeben und auch dort überprüft. Sie können als gleichberechtigter Partner das Dokument so ändern wie oben beschrieben.
 
Die vorherigen Schritte können wiederholt werden, bis das System vollständig festgelegt ist.
 
Das Diagnose-Lastenheft kann im folgenden weiter ausgewertet werden, z.b. durch
 
Erzeugung mehrerer Sprachvarianten
 
Erzeugung von Rohlingen für Testerkonfiguration oder Header-files für das Steuergerät
 
Erzeugung von Prüflisten